Station 4

Kapelle

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Kapelle zur schmerzhaften Mutter Gottes

1772 ließ ein Altheimer Bürger namens Andreas Schmitt, der mit einer gefährlichen Krankheit befallen war, als Hilferuf zur Mutter Gottes, eine Kapelle an der Weggabel Erfelder Straße und Alte Walldürner Straße errichten. Aus der Stiftungsurkunde geht hervor, dass der Erbauer einen Acker von 32 ar stiftete, damit seine Nachkommen aus dem Erlös diese Kapelle auf ewige Zeit instand halten. Als das Kapellchen nach vielen Generationen baufällig wurde, konnte 1911 aus dem eigens angelegten Kapellenfonds, eine neue Kapelle etwas versetzt am heutigen Standort errichtet werden. Alle Gegenstände wurden jedoch wieder in die neu errichtete Kapelle übernommen. Die auf dem Altar dargestellte „Mater dolorosa“, die Mutter Gottes mit dem toten Sohn auf dem Schoß, ist in einfacher Volkskunst errichtet und zieht vielleicht deshalb jeden Besucher in seinen Bann. Außen neben dem Eingang befindet sich ein Bildstock, der an das Walldürner Blutwunder erinnert.

Die Kreuzwegstation über dem Eingang der Kapelle ist eine Kopie; das wertvolle Original aus der ursprünglichen alten Kapelle befindet sich aus Sicherheitsgründen in der Pfarrkirche St. Valentin im Altarraum. Hier kann man auch ein maßstabgetreues Miniaturmodel der Kapelle, angefertigt vom Künstler Otmar Schneider aus Waldstetten, bewundern.

Die Kapelle wurde früher an Sonntagnachmittagen von frommen Spaziergängern zum Beten besucht. Bis vor einigen Jahren fanden auch Prozessionen unter Begleitung der Musikkapelle zur schmucken kleinen Kapelle statt, vor allem die Kommunionkinder wallten am Weißen Sonntag zur Nachmittagsmesse an den Ort der Schmerzensmutter. Bei schönem Wetter organisierte die Frauengemeinschaft auch Maiandachten vor Ort. All diese Traditionen werden heute nicht mehr gepflegt. Es kommen noch selten Gäste zum Beten, allenfalls Kühle suchende Radfahrer suchen den Ort auf.

Trotzdem ist das schmucke kleine Gebäude umrahmt von zwei mächtigen Platanen als Zierde unserer Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Seit Generationen kümmert sich die Familie Schmitt vom nahe gelegenen landwirtschaftlichen Betrieb um die Kapelle.